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Die Geschichte der Burg Frankenstein

Die Anfänge der Burg Frankenstein liegen wohl noch vor dem Jahre 1146. Die Spornburg erhebt sich noch heute in ihrer ruinenhaften Gestalt auf dem Felsen über dem Schlossbergtunnel der Bahnstrecke, die durch das Dorf Frankenstein führt. Bei der Burg Frankenstein, gelegen an den alten Grenzen der Diözesen Worms und Speyer, handelt es sich um einen der ältesten Adelssitze in der Region des Pfälzerwaldes. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts bauten die Grafen von Leiningen, Schutzvögte des Klosters Limburg die Burg Frankenstein neben einer bereits bestehenden Warte. Aus dieser Zeit – zwischen 1204 und 1231 – sind die Namen der Ritter Marquard, Friedrich und Helenger von Frankenstein überliefert. Jene hatten damals ihren Wohnsitz auf der Burg. In den folgenden Jahren finden sich Nachkommen der Leininger Gefolgsleute, die bis Mitte des 14. Jahrhunderts die Burg als Wohnsitz nutzten. 1237 wurde die Burg bei der Teilung der Grafschaft von Leiningen an den Grafen Emich IV. übertragen. Die Lage der Burg an der in die Rheinebene führenden Straße erbrachte den Grafen auch willkommene Einnahmen durch die Zoll- und Geleitrechte, die es zu sichern galt.

In ihrer Geschichte wurde die Burg, bedingt durch die Spaltung des Leininger Grafengeschlechts in unterschiedliche Linien, an verschiedene Familien aufgeteilt; es wurden gar einzelne Burgteile veräußert. In der Konsequenz lässt sich erahnen, dass die verworrenen Besitzverhältnisse Auslöser für diverse Streitigkeiten waren, auch mit dem Kloster Limburg, denn die Burg stand auf dem Land des Klosters. Überliefert ist ein bedeutsamer Teil der Teilungsverträge, der die Streitigkeiten beenden sollten, aus dem Jahre 1416. Hier wurde die Burg in Teilen Graf Emich von Leiningen, den Herren vom Einselthum und dem Grafen von Nassau-Saarbrücken zugesprochen. Es gab jährliche Ausgleichszahlungen zwischen den Parteien sowie Gemeinschaftseigentum auf der Burg. Tatsächlich befriedete dieses Teilungskonstrukt die Streitereien in und um die Burg für eine geraume Zeit.

Wann genau die Burg zur Ruine wurde, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Wohl kam es schon im 15. Jahrhundert zu Zerstörungen, es lassen sich aber Belege für Burgbewohner*innen Anfang des 16. Jahrhunderts finden. Es folgten allerdings weitere Zerstörungen, die dazu beitrugen, dass die Burg Frankenstein seit 1560 als unbewohnbar galt. 1703 wurde in der Schlosskapelle allerdings ein Gottesdienst abgehalten, den die französischen Besatzer initiiert hatten.

Auch die unbewohnte Burg wechselte seit Mitte des 16. Jahrhunderts rasch ihre Besitzer, die Grafen von Leiningen waren für eine Weile nicht mehr an der Burg beteiligt, aber als letzte Besitzer vor der »Franzosenzeit« sind erneut die Grafen von Leiningen überliefert sowie die Kurfürsten von der Pfalz, die Herren von Wallbrunn.